Die erste Erwähnung dieses Hahnenkammdorfes erfolgte 1057 bis 1075 als Vrenheim (= Urenheim; was soviel bedeutet wie: "zum Heim eines Uro") anlässlich einer Kirchweihe durch Bischof Gundekar von Eichstätt. Für die Entstehungszeit dieses ehemaligen Freibauerndorfes ist das 6. bis 8 Jahrhundert anzunehmen. Die Vogtei über das dortige Königsgut ging 1248 vom Reich an die Marschälle von Pappenheim über. Mit dem Aufkommen eines Ortsadelsgeschlechtes 1253 ging die Dorffreiheit verloren. Die Kirche im Pfarrdorf ist dem Heiligen Georg geweiht und zusammen mit dem Friedhof als Wehrkirche angelegt. Sie ist eine der schönsten Kirchen dieser Gegend. 1824 gab es in diesem Haufendorf 94 Anwesen mit 455 Einwohnern. 1846 war Auernheim auch Sitz eines königlichen Revierförsters. Auernheim ist der höchstgelegene Ort Mittelfrankens auf dem Jura. Die daraus immer wieder resultierende Wassernot konnte 1951 durch den Bau einer modernen Wasserleitung beseitigt werden. Vom Kirchberg des Ortes hat man eine herrliche Aussicht zum Hahnenkamm, zur Weißenburger Bucht und zur Altmühlalb, zum Ries und an Föhntagen bis zu den Alpen. Bis heute wurde auf vielen Anwesen die Landwirtschaft ganz oder teilweise aufgegeben. Deshalb leben hier viele Pendler, die in Treuchtlingen und in dem örtlichen Baugeschäft bzw. Sägewerk arbeiten. Heute
gibt es hier noch zwei Gastwirtschaften. Auf die Ausübung des Braurechts
verzichtete man schon vor der Jahrhundertwende. 1983 wurde hier ein
Altenpflegeheim mit 60 Betten gebaut. |
Als
die Römer kamen
Als
um 90 n. Chr. die Römer das Land, bis hinauf nach Gunzenhausen,
besetzt und die Limesmauer, als Grenzlinie gegenüber den germanischen
Völkern, errichtet hatten, zogen sie schon bald die vorgeschichtliche
Straße über den südlichen Hahnenkamm in ihr Verkehrsnetz
mir ein, weil auf ihr, auf kürzestem Wege, vom Altmühlübergang
bei Treuchtlingen aus, das Kastell Lasodica (Munningen im Ries) zu erreichen
war. Frühgermanischer Friedhof im Feldle Als
die Römer, in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts, von den
Alemannen vertrieben wurden und sich bis zur Donau zurückgezogen
hatten, konnten sich die frühgermanischen Sippen nur mühsam
in dem verwüsteten und verwiderten Land festsetzen, kleine Siedlungen
begründen und das Land bebauen. Zeuge dieses Neubeginns ist in
Auernheim der frühgermanische Friedhof, aus der Zeit um 700 n.
Chr. Er ist größtenteils überbaut un liegt zu beiden
Seiten der mittelalterlichen Straße nach Degersheim, heute im
Feldle genannt. Bei der Hausnummer 80 und in der Umgebung, hat man früher
schon einige Grabstätten gefunden. Waffen, darunter ein 70 cm langes,
alemannisches Schwert, und Schmuck waren den Toten beigegeben und ermöglichen
dem Archäologen festzulegen, dass die Toten in spätalemannischer
Zeit bestattet worden. Die frühe Ansiedlung im „Millionenviertel“ Der Kern der ältesten Ansiedlung ist aber nicht an der Degersheimer Straße, sondern im Raum unterhalb der Dorfkirche zu suchen, dem man früher den Namen „Millionenviertel“ gegeben hat. Diese, von den Grundbesitzern geförderte Niederlassung, wehrhafter Bauernfamilien, dürfte im 8. – 9. Jahrhundert entstanden sein, als die fränkischen Siedlungswellen auch die Hahnenkammhöhen erreicht hatten. Allein die günstige Lage, im Umfeld der alten Verkehrswege, hatte dazu beigetragen, dass der etwas abgelegene Raum, weit weg vom frühbesiedelten Altmühltal, doch schon verhältnismassig früh erschlossen worden war. Rudolf von Urnheim 1225,
das ist sehr früh, in der Geschichte des Ortes, wird mit Rudolf
von „Urnheim“ ein „echter Auernheimer“ überliefert.
Er gehörte aber nicht, wie man vernuten könnte, dem Dorfadel
an. Vielmehr war es zu dieser Zeit, als es noch keine Zunamen gab, üblich,
zur Unterscheidung, dem Vornamen den Namen des Herkunftsortes hinzuzufügen.
1248 war Auernheim sicher schon ein kleines Dorf, wie sonst hätte
König Konrad 4. – er hatte selbst Besitz in Auernheim –
die Vogtei über „Urnheim“, an den Marschall Heinrich
von Pappenheim übertragen können? 1301 war der Ort an den
Grafen von Oettingen verpfändet worden, weil dieser dem König
3000 Pfund für sein Kriegsvolk geliehen hatte.
1602
war Auernheim an die Marktgrafen übergegangen. 1609 verlieh Marktgraf
Joachim Ernst die Herrschaft im Ort, dem Geheimen Rat und Obristen,
Fuchs von Bimbach. 1799 lag das evangelische Pfarrdorf Auernheim im
Wassertrüdinger Kreis des Fürstentums Ansbach un zählte
46 Ansbachische Untertanen und 20 fremdherrische Untertanen.
Für diesen Beitrag, zur „Geschichte Auernheims“, bedanken
wir uns bei |
last update: 23.02.2003